Ein KMU übernehmen zu dürfen, ist ein grosses Glück. Und ein mutiger Schritt. Weiterzuführen, was die Vorgänger-Generation mit Herzblut und viel Einsatz aufgebaut hat, ist eine grosse Verantwortung und Herausforderung zugleich. Auch für die nachfolgende Generation ist ein Nachfolgeprozess komplex, intensiv und facettenreich und dauert ebenfalls oft mehrere Jahre.
Klarheit zu haben, wofür man als Nachfolger:in steht, was einem wichtig ist, wo man Kompromisse eingehen kann und wo nicht, ist eine relevante Voraussetzung, damit ein Nachfolgeprozess konstruktiv verlaufen und die Nachfolgelösung auf einem stabilen Fundament steht und nachhaltig ist. Sich diese Fragen zu beantworten, ist oft gar nicht so einfach. Findet die Nachfolge in einem Familien-KMU als Familienmitglied statt, wird es gleich noch komplexer, weil sich – meistens unbewusst – Rollen vermischen, was zu Missverständnissen und regelmässig auch zu Misstönen führen kann. Wenn eine externe Person als Sparringpartnerin oder Coach diesen Erkenntnis- und Veränderungsprozess begleitet, kann das ein grosser Gewinn sein. Für einem persönlich, aber auch für das Unternehmen und die Ausgestaltung der Nachfolgelösung.
Damit man einen Nachfolgeprozess aktiv mitgestalten kann, muss man sich als Person gut kennen und wissen, was einem wichtig ist. Klarheit zur eigenen Positionierung ist eine Grundvoraussetzung für ein starkes Fundament, auf dem eine nachhaltige und als gerecht empfundene Nachfolgelösung gebaut werden kann. Der Weg zu dieser Klarheit ist anspruchsvoll. Je nachdem kann es sich lohnen, einen Coach beizuziehen. Nebst der persönlichen Auslegeordnung, gibt es auch viele Fragen rund um den unternehmerischen Prozess, mit denen sich Nachfolger:innen auseinandersetzen müssen. Wer dazu einen Impuls wünscht, findet ihn im Fragenkatalog für Nachfolger:innen.
Vor allem wenn die Nachfolge intern erfolgt, haben die übergebende und die nachfolgende Generation nicht nur eine gemeinsame Vergangenheit; sie haben in der Regel auch einige Monate oder sogar Jahre vor sich, während denen sie in der Firma Seite an Seite wirken und gestalten. Dieser Prozess ist herausfordernd und es ist wichtig, dass man ehrlich und differenziert darüber diskutiert und entscheidet, wer wofür zuständig und verantwortlich ist. Die Strukturen und Prozesse der Unternehmensführung müssen offen diskutiert, definiert und immer wieder überprüft werden. Grundlage dafür ist ein guter und konstruktiver Dialog zwischen den beiden Generationen.
Nachfolger und Nachfolgerinnen können, wollen oder müssen in der Regel etwas bezahlen, um das Eigentum am Unternehmen zu übernehmen. Dabei geht es um folgende Fragen: Was ist der Wert des Unternehmens? Was ist der Preis, der dafür bezahlt wird? Und wie kann dieser Preis finanziert werden. Bankdarlehen und Verkäuferdarlehen sind verbreitete Finanzierungsquellen. Bei einer familieninternen Nachfolge können auch eine (Teil)Schenkung oder ein Erbvorbezug als Finanzierungsquelle verstanden werden. Gerade im Familienkontext ist es dabei besonders wichtig, die Aspekte Fairness und Gerechtigkeit ehrlich miteinzubeziehen und ehrlich zu diskutieren.
Die St. Galler Nachfolge-Praxis ist eine unabhängige Plattform für Wissen und Erfahrung rund um das Thema Unternehmensnachfolge. Die Plattform ermöglicht Kleinst- und Kleinunternehmen “Hilfe zur Selbsthilfe”, wenn ein Nachfolgeprozess ansteht. Auf der Plattform können Sie Dossiers und Arbeitsmittel kostenlos beziehen. Frank Halter hat die Plattform initiiert und verantwortet sie.
St. Galler Nachfolge
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