KMU sind Unternehmen, die weniger als 250 Beschäftigte zählen. In der Schweiz sind 98.2 Prozent aller Unternehmen Kleinst- und Kleinunternehmen – Firmen also mit bis zu 50 Mitarbeitenden (Quelle: BfS, Bundesamt für Statistik). Gerade bei den zahlreichen KMU stellt der Generationenwechsel eine grosse Herausforderung dar.
Der Anteil an KMU-Geschäftsführerinnen hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Trotzdem sind es auch heute noch nur knapp 10 Prozent aller KMU, die von Frauen geführt werden. In Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen beträgt der Frauenanteil etwa 20 Prozent. Bei familieninternen Nachfolgen ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau die Firma übernimmt, wesentlich höher als bei der externen Unternehmensnachfolge.
Durchschnittlich 20 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz müssen in den kommenden 5 Jahren die Unternehmensnachfolge (= Nachfolgequote) regeln. Wenn es bei der Nachfolge auch zur Eigentumsübertragung (= Übertragungsquote) kommt – das ist bei rund 70 Prozent der Nachfolgelösungen der Fall –, dann überleben 95 Prozent der Firmen innerhalb der nächsten fünf Jahre. Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist damit bei einer Eigentumsnachfolge (5 Prozent) viel geringer, als bei einer Neugründung (50 Prozent innerhalb der ersten 5 Jahre).
Bei 30 Prozent der Firmen, bei denen die Unternehmensnachfolge ansteht, kommt es nicht zur Eigentumsübertragung (= Übertragungsquote). Das Unternehmen wird nicht fortgeführt, es kommt zur Liquidation.
Die Bedeutung der familieninternen Nachfolgen hat abgenommen. Heute liegt der Anteil der familienintern getroffenen Nachfolgelösungen bei 40 Prozent. Vor 15 Jahren wurden noch 6 von 10 Firmen familienintern übergeben. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird es noch relevanter, beim Nachfolgeprozess verschiedene Szenarien zu bedenken.
Bei 30 Prozent aller Unternehmen, bei denen in der Schweiz eine Unternehmensnachfolge ansteht, gibt es keine Eigentumsnachfolge und es kommt zur ordentlichen Geschäftsaufgabe. Die ordentliche Geschäftsaufgabe ist ein bewusst eingeschlagener Weg, bevor es zum Konkurs kommt. Es gibt verschiedene Gründe für diesen Entscheid. Zum Beispiel, dass die Firma nicht zukunftsfähig (Nachfolgewürdigkeit) ist oder zu klein, oder zu stark abhängig von einer einzigen Person.
Klar ist: die Bedeutung der Familienunternehmen in der Schweiz ist hoch. Die erste Schweizer Studie zum Thema stellte bereits 2005 fest, dass rund 88 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz Familienunternehmen sind. Auch heute ist der Anteil der Familienunternehmen insbesondere unter den KMU hoch.
Als Familienunternehmen werden in der Regel Unternehmen bezeichnet, die durch eine oder mehrere Familien substanziell beeinflusst werden oder beeinflusst werden können. Unter Familie wird dabei eine Gruppe von Menschen verstanden, welche Nachkommen von einem Ehepaar sind sowie das Paar selber.
Die St. Galler Nachfolge-Praxis ist eine unabhängige Plattform für Wissen und Erfahrung rund um das Thema Unternehmensnachfolge. Die Plattform ermöglicht Kleinst- und Kleinunternehmen “Hilfe zur Selbsthilfe”, wenn ein Nachfolgeprozess ansteht. Auf der Plattform können Sie Dossiers und Arbeitsmittel kostenlos beziehen. Frank Halter hat die Plattform initiiert und verantwortet sie.
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